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Selfpublishing: Für alle, die zu schlecht für einen Verlag sind

Autorenbild: Kisa ThaleenKisa Thaleen

Dieser Satz geistert immer wieder durch die Buchbranche: "Selfpublishing? Das machen doch nur die, die keinen Verlag gefunden haben!"

Doch die Wahrheit sieht ganz anders aus. Natürlich gibt es Autorinnen, die sich nach Absagen für den Weg der Selbstveröffentlichung entscheiden – aber mindestens genauso viele, die von Anfang an genau das wollten. Ich bin eine davon.


Mein Debütroman Losing Control ist nicht im Selfpublishing erschienen, weil ich keine Verlagszusage bekommen habe. Ehrlich gesagt, habe ich das Manuskript nicht ein einziges Mal eingereicht. Warum? Weil ich von Anfang an wusste, dass ich unabhängig veröffentlichen möchte.




 

Warum ich mich für Selfpublishing entschieden habe


Der wichtigste Grund war simpel: Ich habe in keinem Verlagsprogramm Geschichten gefunden, die so waren, wie ich sie schreiben wollte. Nirgends hatte ich das Gefühl: "Ja, genau da passe ich hin!" Also wollte ich meine Bücher auf meine Art veröffentlichen – ohne mich an die Erwartungen eines Verlags anpassen zu müssen.

Aber es gab noch weitere Gründe:


1. Volle Kontrolle über mein Buch

Vom Cover über den Klappentext bis hin zur Preisgestaltung – alle Entscheidungen liegen bei mir. Ich muss keine Kompromisse eingehen, weder beim Inhalt noch beim Marketing.


2. Schnelligkeit und Flexibilität

Während es in Verlagen oft Jahre dauert, bis ein Buch erscheint, kann ich im Selfpublishing mein eigenes Tempo bestimmen. Ich kann Trends aufgreifen, Veröffentlichungen gezielt planen und meine Bücher jederzeit überarbeiten oder neu auflegen.


3. Unabhängigkeit von Markttrends

Verlage entscheiden nach Marktanalysen, welche Bücher sie veröffentlichen. Doch nur weil ein Genre gerade nicht im Trend liegt, heißt das nicht, dass es keine Leserinnen gibt. Im Selfpublishing kann ich genau das schreiben, was ich möchte – und meine Zielgruppe selbst finden.


4. Unternehmerische Freiheit

Ich entscheide selbst, wie viele Bücher ich pro Jahr veröffentliche, welche Marketingstrategien ich nutze und ob ich vielleicht verschiedene Genres ausprobieren möchte.


 

Selfpublishing ist keine Notlösung


Es ist ein eigenständiger, ernstzunehmender Weg in der Buchbranche – mit eigenen Herausforderungen, aber auch mit großen Chancen. Es erfordert unternehmerisches Denken, Disziplin und Durchhaltevermögen, doch im Gegenzug bietet es kreative Freiheit und Gestaltungsraum. Und genau das war für mich der entscheidende Punkt: Ich wollte meine Geschichten auf meine Art erzählen.


 

Sind Verlage deshalb schlecht?


Natürlich nicht! Es gibt wunderbare Verlage mit großartigen Autorinnen und fantastischen Büchern. Viele setzen sogar auf eine Hybrid-Strategie und veröffentlichen sowohl über Verlage als auch im Selfpublishing. Denn es gibt kein Gesetz, dass man seinen eingeschlagenen Weg für immer beibehalten muss – Ziele dürfen sich ändern.

Und selbst wenn eine Autorin sich erst nach vielen Absagen fürs Selfpublishing entscheidet, ist das keine Schande. Viel schlimmer wäre es doch, keinen Plan B zu haben und nach ein paar Rückschlägen einfach aufzugeben.

Denn Verlagsabsagen bedeuten in den seltensten Fällen, dass ein Manuskript schlecht ist – oft passt es einfach nicht ins Programm. Das heißt aber nicht, dass es keine Leserinnen dafür gibt. Und genau darum geht es am Ende: Geschichten zu erzählen und Menschen zu erreichen. Egal, auf welchem Weg.


 

Und jetzt? Mein erster Schritt in Richtung Verlag


All das heißt aber nicht, dass ich mich nie für eine Verlagsveröffentlichung interessieren würde. Tatsächlich habe ich für mein neues Projekt zum ersten Mal eine Bewerbung an einen Verlag geschrieben – einfach, weil ich nun einen gefunden habe, in dem ich mir meine Bücher gut vorstellen kann. Ob es klappt? Mal sehen. Aber das ist genau der Punkt: Es geht nicht darum, ob man Selfpublisherin oder Verlagsautorin ist – sondern darum, den Weg zu wählen, der sich richtig anfühlt.

 
 
 

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